Lehrerkräftemangel in Deutschland und Bayern

Im Land der Denker und Ingenieure wird zwar gerne und viel über Bildung gesprochen - nur in der Umsetzung stehen wir uns dann irgendwie selber im Weg.

Lehrermangel ist in aller Munde. Laut dem deutschen >> Schulportal (24.2.21) fehlen allein in Bayern 4600 Stellen.
Gut, der Schwerpunkt liegt hier auf Grund-, Mittel- und Förderschulen. Aber, dass auch die Gymnasien davon mehr wie betroffen sind, wissen wir alle.
So predigt die LEV das Thema schon seit mehreren Jahren, gebetsmühlenartig, bei Ihren verschiedenen Treffen mit dem KM.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das >> Kultusministerium zum Schuljahr 2022/2023 wiederum 4600 Lehrer eingestellt hat …

„Spannend“, denn nach den beiden Zahlen sollte es doch ausgeglichen sein. Dass das nicht der Fall ist und zahlreiche Lehrer (nach wie vor) fehlen, kann eigentlich an jeder Schule beobachtet werden.

So verwundert es nicht, wenn die SZ vom 8. Sep.22 >> berichtet, dass das Kultusministerium eigentlich zugeben muss dass es nicht weiß wie viele Lehrer tatsächlich fehlen…
(Was auch kein Wunder ist, wenn es jahrelang geduldete Praxis war, dass ausgefallene Stunden oder fehlende Lehrer gerne durch Vertretung oder andere Aktivitäten kaschiert wurden – und noch immer wird.)

Und genauso verwundert es wiederum auf der anderen Seite, wenn das KM eine wunderbare >> Analyse veröffentlicht wo der Bedarf „haarklein“ analysiert und aufgezeigt wird.

Bedarf an Lehrer in bayrischen Gymnasien.Grafik aus der Analyse vom KM; was die Vermutung einer aktuell vollständigen Abdeckung naheliegt (S. 32 der Analyse).

Irgendwie ist für mich das ganze Szenarium auch nicht wirklich überraschend. So konnten wir schon bei der Suche nach einem Krippenplatz und später nach einem Platz im Kindergarten feststellen, dass es für die „zukünftige Generation“ knapp werden dürfte.)

„Vermutlich ist die ganze Entwicklung nur für zahlreiche Referate irgendwie ziemlich überraschend …“

Und nun …?

In manchen Bundesländern wird über Teilzeitschulen, über verkürzten Schul“stunden“,  oder Abwerbe Prozesse nachgedacht.
(Wobei ich speziell letzteres ziemlich verwerflich finde. Zuerst jahrelang verdrängt und dann den „Nachbarn reingrätschen“. Das geht eigentlich gar nicht.)

Von den Quereinsteigern ganz zu schweigen. Klar, das dürfte am Ende der bestmögliche Kompromiss sein. Allerdings wirken auch diese Prozesse häufig etwas holprig. Eine recht sachliche Reportage dazu findet sich hier, auf der ZDF-Mediathek.

Und so manche/r ambitionierte/r Quereinsteiger*innen hören bereits nach kurzer Zeit schon wieder auf. Ein Signal wo die Politik eigentlich von Anfang an die Chance hätte die Ursachen im frühen Stadium anzugehen.

Vielleicht ein Grund, warum sich Bayern weigert, von dieser Option Gebrauch zu machen. Womit man den Lehrermangel einerseits weiterhin bewusst akzeptiert. Oder andererseits sich den Konsequenzen, gegenüber der heranwachsenden Generation noch immer nicht bewusst ist.

Ach ja, dass dann in vielen Gymnasien Lehrer für den IT Support „her halten“ müssen ist wieder etwas, was sich, in meinen Augen, rein gar nicht mit dem Theme „Lehrermangel“, vereinbaren lässt.

Wenn es nicht so traurig wäre, dann ist es schon wieder „lustig“.

Oliver Welke berichtet über die Bildungswüste Deutschland.

So präsentiert Oliver Welke, in seiner „Heute Show“ vom 3.2.23, (von 2:38 – 11:40) eine real satirische Zusammenfassung der Miserie.

Und sollte es einem dann doch zu lustig sein, dann kann man sich hier die Hintergrundfakten von der Sendung ansehen.

Fazit

Letztendlich wäre es schön, wenn die Politik einerseits mal ehrlich zu sich selbst, zu den Eltern und den Schülern wäre. Dabei offensichtlichen Statistiken und Analysen die notwendige Beachtung schenkt und hier auch mal den Mut hätte sich über Grundsätzliches Gedanken zu machen.

Da wäre die generelle, langfristige Planung an erster Stelle. Gefolgt vom Numerus clausus, einer deutlich praxisbezogenen Ausbildung, wo man vielleicht sogar am Ende die Schulkategorie flexibel wählen könnte, genauso wie das Bundesland. Einer angepassten Vergütung und und.

Ob jedoch das, im Land der Denker, zu viele Wunschgedanken auf einmal sind?
Es wäre zumindest schön, wenn unsere Kinder noch einen Ansatz davon erleben dürften.

 

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